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Costa Ricas Vulkane – Faszination und Risiko

Nächtelang sassen wir auf der Ladefläche des Geländewagens am Fusse des Arenal Vulkans, genossen ein kühles Bier und warteten auf die nächste Erruption. Wer schon mal eine nächtliche Lavaexplosion eines aktiven Vulkanes erleben durfte, der wird dieses Naturspektakel nicht so schnell vergessen. Die Urgewalt der Natur, das Fauchen des Feuerberges und das Zittern der Erde beim grossen Knall wirkten enorm faszinierend auf mich.

Der Arenal, einstiger Star unter den aktiven Vulkanen, ist heute zwar in einer Ruhephase, aber dafür sind andere Vulkane Costa Ricas aktiv geworden. In diesem Artikel erfährst du, welche das sind und was es zu beachten gilt.

Nah dran an der Hitze

Jung und unbeschwert fuhren wir damals mit dem Geländewagen solange die Flanken des Arenals hinauf, bis es nicht mehr ging und der schwarze Boden auch nachts warm war. Hier waren wir nahe dran an den glühenden Lavabrocken, die der Vulkan in regelmässigen Abständen ausspeite. Kurz nach jeder Erruption regnete die Asche auf unser Haupt und es roch nach Schwefel. Unvergesslich!

Erst heute in etwas gereifterem Alter ist mir allerdings bewusst, wie leichtsinnig wir damals mit den Risiken eines aktiven Vulkanes umgingen. Hauptsache Abenteuer dachten wir. Als Tourist nimmt man einen Vulkan für ein paar Stunden wahr und hat das trügerische Gefühl, dass der Berg sich immer so verhält wie gerade jetzt wo ich da bin.

Ich lebe nun 25 Jahre in Costa Rica und habe gelernt, dass Vulkane ein lebendiges und unberechenbares Verhalten haben.

 

Eruption des Arenal-Vulkans

Gute Überwachung mit 5 Gefahrenstufen

Deutlich verbessert hat sich die Überwachung der aktiven Vulkane Costa Ricas. Regelmässig werden Emissionen, Verformung und Erschütterungen gemessen und die Aktivität in 5 Stufen publiziert. Stufe 0 bedeutet, dass der Vulkan schläft und keine akute Gefahr von ihm ausgeht. Ab Stufe 1 gilt der Vulkan als aktiv, aber auch hier ist das Risiko noch sehr gering. Stufe 2 bedeutet, dass sich im Innern des Vulkanes Magma bewegt und schwache lokale Erdbeben gemessen werden können. Der Berg verformt sich langsam aber stabil. Erreicht der Vulkan Stufe 3 gilt er als erruptiv, aber stabil. Das bedeutet passive Ascheemission, Erschütterungen und eine moderate Deformation. Ab Stufe 4 wird’s gefährlich und instabil mit möglichen Explosionen, atypischen Beben und stärkerer Deformation. In der Regel wird in einem 5km Radius um den Vulkan evakuiert. Bei Stufe 5 ist der Vulkan in vollem Ausbruch und der Evakuationsradius wird erhöht.

Zusammengefasst würde ich folgendes sagen: ungefährlich für einen Besuch sind also Vulkane mit Aktivitätsstufe 0 und 1. Bei Stufe 2 besteht ein geringes Risiko eines unerwarteten Ausbruchs. Ab Stufe 3 würde ich mich nicht mehr näher als 5km um den Krater nähern.

Die Faszination jedoch ist geblieben und ein Besuch eines Vulkanes gehört definitiv zu den Highlights einer Costa Rica Reise. Wie steht es also um die Vulkane?

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Der Arenal ruht

Noch heute zieren Fotos vom speienden Arenal Vulkan einige Reisekataloge. Das ist allerdings irreführend, denn der 1‘633m hohe Koloss ist seit 2010 in einer Ruhephase, nachdem er seit 1968 ständig aktiv war. Der Blick auf den perfekten Vulkankegel und die zahlreichen Aktivitäten in der Umgebung lohnen einen Besuch noch immer. Für ein entspannendes Bad in einer Thermalquelle (Entspannen in den Thermalquellen - Eco Termales Fortuna) gibt es wohl kaum einen besseren Ort. Der Arenal ist aktuell auf Aktivitätsstufe 0, also schlafend.

Der Arenal Vulkan

Das Erwachen des Turrialba Vulkans

Am Turrialba konnte man gut beobachten wie ein Vulkan langsam erwacht. Nach rund 100 Jahren Ruhephase konnten 1996 leichte Erschütterungen gemessen werden, die sich ab 2003 verstärkten. 2007 öffneten sich Spalten im Krater und Gase traten aus. Sie verursachten sauren Regen, der die Vegetation in der Umgebung verbrannte. Seit Oktober 2014 kommt es immer wieder zu spektakulären Eruptionen, die bei guter Sicht von weit her beobachtet werden können. Aktuell ist der Vulkan in einem 5km Radius um den Krater gesperrt und befindet sich auf Stufe 3-4. Am besten beobachtet man den Turrialba vom Nachbarvulkan Irazú aus oder an seinen Flanken ausserhalb des Sperrgebietes. Vom Sofa aus kannst du den Krater über diese Webcam beobachten.

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Irazú – Blick in den Krater

Mit 3‘432 Meter ist der Irazú der höchste Vulkan Costa Ricas und kann momentan mit Stufe 1 problemlos besucht werden. Mit dem Auto kommt man nahe an den Parkeingang heran und kann von der Aussichtsterrasse in den imposanten Krater schauen. Auch der aktive Nachbar Turrialba sieht man von hier aus. Wie alle Vulkane, solltest Du den Besuch möglichst Vormittags planen, bevor am Nachmittag Wolken und Nebel aufziehen. Sein letzter grosser Ausbruch war 1963, just am Tage als John F. Kennedy auf Staatsbesuch kam. Der Irazú blieb bis 1965 aktiv und ruht seither. Mehr zum Irazú Vulkan erfährst du in diesem Blog Post: Nationalpark Vulkan Irazu, Costa Rica.

 

Poás Vulkan – Der Unberechenbare

Mit seiner guten Infrastruktur für Touristen war der Poás Vulkan bis vor wenigen Jahren der meistbesuchte Nationalpark und man genoss bei gutem Wetter den eindrücklichen Blick in einen der grössten Krater weltweit mit einem türkisblauen See und dampfenden Fumarolen. Bei diesem idyllischen Anblick und der relativen Ruhe seit 1994 konnte man schnell vergessen, dass der Poás einer der aktivsten Vulkane Costa Ricas ist und in den letzten 100 Jahren regelmässig Erruptionen hatte. Am Karfreitag Morgen 7. April 2017 kam es zu einer grossen Explosion und eine 7km hohe Aschewolke ragte über den Vulkan hinaus. Am Abend vor dem Ausbruch warnten Wissenschaftler vor ungewöhnlichen Messergebnissen und zum Glück wurde der Nationalpark deshalb gesperrt. Nachdem kürzlich Bunkeranlagen erstellt und die Besucherzahl stark limitiert wurde, ist der Park auf (verständichen) Druck des umliegenden Gewerbes nun wieder offen. Aus meiner Sicht ist das Risiko eines Besuches trotzdem im Moment zu hoch. Der Poás schwankt unberechenbar zwischen Stufe 2 und 4.

 

Rincón de la Vieja Vulkan – Der unbekannte Aktive

Er liegt im Nordwesten des Landes, nahe der Grenze zu Nicaragua. Durch seine Abgeschiedenheit ist er weniger bekannt als die Kollegen im Zentraltal. Aber auch der Rincón de la Vieja ist ein äusserst aktiver Berg. Er erreichte 2017 mehrmals Stufe 5 und bewegt sich aktuell zwischen 3 und 4. Der Aufstieg zum Krater ist deshalb aktuell zu gefährlich. Du kannst den Koloss aus sicherer Distanz bewundern bei Wanderungen im gleichnamigen Nationalpark. Hier stösst du auf zischende Steinfelder, blubbernde Schlammlöcher und Thermalquellen: Rincón de la Vieja Nationalpark. Die vielen Wege rund um den Feuerberg sind übrigens auch ein Paradies für Mountainbiker: Mountainbiken, Rincón de la Vieja.

Der Rincón de la Vieja Vulkan

Ruhende Kolosse

Costa Rica zählt 20 klar geformte Vulkane. Wie eine Perlenkette reihen sie sich in der Cordillera de Guanacaste und Cordillera Central aneinander. Neben den beschriebenen aktiven Vulkanen gibt es also noch eine ganze Reihe ruhender Kolosse, die teils mit abenteuerlichen Trekkings bestiegen werden können. Dazu gehören die Vukane Miravalles, Tenorio und Chato in Guanacaste. Einfacher zugänglich ist der Vulkan Barva im Zentraltal: Vulkan Barva - Geheimtip in den Bergen von Heredia.

Informiere Dich vor einem Besuch

Ein Vulkan gehört zu den Höhepunkten des Landes. Informiere dich aber vor dem Besuch über die aktuelle Aktivitätsstufe. Bis Stufe 2 ist alles im grünen Bereich. Stufe 3 ist orange und ab Stufe 4 definitv rot.

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